Genre: Sachbuch
Rating: 3/5
Handlung:
Ein Buch mit vielen guten Anregungen, die mit Sicherheit zu einem entspannteren Umgang mit dem Kind führen. Was mir aus rassismuskritischer/postkolonialer Perspektive aber sauer aufstößt, sind die sehr unreflektierten Rückgriffe auf sog. "Naturvölker". Geht stark in die Richtung des Bildes vom "Edlen Wilden", auch wenn es sicher anders intendiert ist. Im Endeffekt spricht es diesen Menschen dennoch ihre Möglichkeit zur Entwicklung ab und zeichnet sie als grundlegend anders als "wir". Abgesehen davon zeugt dieses Klischee in aller Regel nicht von tatsächlich kompletter Andersartigkeit, sondern eher von zu wenig Forschung. Und ein Wort wie "Buschfrau" zu nutzen, geht einfach gar nicht. Ist dann auch nicht mehr weit bis zum N-Wort. Einerlei.. inhaltlich gut, aber ohne die "Naturvolk"-Anleihen wäre es ein besseres Buch. Mich würde ja eher interessieren, wie Kindererziehung in unseren Kulturkreisen vor 50, 100 oder 200 Jahren aussah.