Rating: 2/5
Oschmann hat ein paar richtige Punkte – unbestritten. Aber eben auch nur ein paar. Mit welcher Einseitigkeit er seine Thesen vorträgt, ist schwer erträglich. Dabei geht er zum einen über alles hinweg, was seine These nicht stützt (Wie soll man das nennen? *Rotten Apple Picking*?) und beachtet auch die differenzierte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema in großen Teilen überhaupt nicht. Wirklich ärgerlich finde ich aber, dass er seine eigene Sicht verabsolutiert und dabei die Sichtweise der um 1990 herum Geborenen, der *dritten Generation Ost*, die in vielen Fällen ziemlich gut in Gesamtdeutschland unterwegs ist und durchaus mehr kennt als Herkunftsscham, unterschlägt und ausblendet. Auch glaube ich nicht, dass mit diesem Buch auch nur ein politischer Kampf gewonnen werden kann. Wenn, dann dient es als Apologie für alle im Osten, die schon immer wussten, dass „der Westen“ eigentlich nur Böses im Sinn hat und außerdem für all ihre Probleme verantwortlich ist.