Rating: 5/5
Eribon schreibt über seine verstorbene Mutter – eine französische Arbeiterin: zum einen biografisch, zum anderen nimmt er ihr Leben, v.a. aber ihr Altern und schließlich ihr Sterben zum Anlass, diese Themen soziologisch zu bearbeiten. Das gelingt ihm herausragend. Jede Seite war ein Genuss und zugleich erkenntnisreich und lesenswert geschrieben. Gerade auch die rein theoretischen Überlegungen im letzten Teil des Buches zur Frage, welche Rolle *die Alten* als soziale Gruppe in der politischen Theorie und Philosophie einnehmen (keine) und was daraus folgt, sind höchst spannend. Zudem möchte ich hier ausdrücklich die Hörfassung empfehlen. Ich habe selten jemanden ein Buch so eindrücklich lesen hören, wie es Ulrich Matthes hier getan hat.