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Eine ganz gute Übersicht, aber auch vieles (für mich) Offensichtliches. Leider nicht mit den ganz tiefen Einsichten und Hacks, aber sicherlich ein gutes Kompendium.
## Highlights
# Life Hacks for Researchers by Christian Reinboth
Wer feststellen möchte, ob für eine bestimmte Idee ein passendes Förderprogramm existiert, sollte mit einer Recherche in der vom BMWi gepflegten Förderdatenbank des Bundes1 beginnen.
In diesem stets auf dem neuesten Stand gehaltenen Katalog finden sich nicht nur alle aktuellen Förderprogramme des Bundes, sondern auch die der Länder und der Europäischen Union, sortiert jeweils nach Themenfeldern
Darüber hinaus fehlen die Stiftungen als weiterer wichtiger Akteur der deutschen Förderlandschaft. Wer sein Glück auch hier versuchen möchte, findet auf der Internetseite des Bundesverbands Deutscher Stiftungen eine vergleichbare – wenn auch technisch deutlich weniger ausgefeilte – Suchfunktion
Eine Übersicht der wichtigsten Newsletter aus dem Bereich der Forderungsförderung findet sich auf der Internetseite unseres Application Labs
Die aus meiner – rein subjektiven – Sicht bessere Alternative zum Abonnement von E-Mail-Newslettern ist das Abonnement von sogenannten RSS-Feeds.
Eine Übersicht der wichtigsten RSS-Feeds aus dem Bereich der Forschungsförderung findet sich – wie schon die Übersicht der wichtigsten E-Mail-Newsletter – auf der Internetseite des Application Labs der Hochschule Harz7.
Aus der persönlichen Erfahrung heraus kann ich Antragstellerinnen und Antragstellern nur dazu raten, auf ein exzessives Adaptieren guter Ideen an Förderstrukturen zu verzichten.
Wer eine wirklich gute Projektidee hat, sollte sie also auf keinen Fall bis zur Unkenntlichkeit an punktuell laufende Förderprogramme „anpassen“, sondern im Zweifelsfall lieber auf eine andere, passendere Bekanntmachung warten oder sich alternativ mit anderen Formen der Mittelbeschaffung beschäftigen – etwa mit Crowdfunding oder mit der Finanzierung über Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft.
Bei solchen „Dauerbrennern“ in der Förderlandschaft empfiehlt sich vor Beginn der Antragstellung die Recherche von Projekten, die in bereits abgeschlossenen Förderperioden über eben dieses Programm finanziert wurden.
Ein gelungener Förderantrag sollte sich interessant lesen und eine eigene und in sich abgeschlossene Geschichte erzählen – nämlich die eines wissenschaftlich, gesellschaftlich oder wirtschaftlich relevanten Problems, das durch ein qualifiziertes Team mit einer guten und neuen Idee gelöst werden soll.
Vor diesem Hintergrund halte ich die Verwendung narrativer Elemente, derer man sich etwa beim Verfassen eines Romans bedienen würde, auch bei der Erarbeitung eines Förderantrags für durchaus angebracht.
Man kann Projektteams daher nur dazu raten, sich frühzeitig auf einen „designated writer“ zu einigen, d.h. ein Mitglied des Teams zu bestimmen, welches die individuell erarbeiteten Texte zu einem gemeinsamen, stilistisch einheitlichen Antragsdokument zusammenführt.
Idealerweise sollte dies eine Person sein, die nicht nur gut schreiben kann, sondern dies auch gerne tut – und der man die Freiheiten einräumt, auch von Fachkolleginnen und Fachkollegen erarbeitete
Bei vielen – nicht allen – Förderprogrammen besteht die Möglichkeit einer Beratung durch den Projektträger oder den Mittelgeber. Diese Chance sollte man wann immer möglich auch wahrnehmen.
Wird die Möglichkeit einer solchen Beratung in einer Bekanntmachung nicht erwähnt, aber auch nicht explizit ausgeschlossen, sollte man in jedem Fall nachfragen, inwiefern diese Option besteht. Nicht selten bekommt man im persönlichen Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Projektträgers oder Mittelgebers nicht nur eine bessere Vorstellung davon, welche konkreten Ziele mit dem Programm verfolgt werden
oft wird man auch direkt auf die Schwachstellen der eigenen Projektidee hingewiesen oder erhält wertvolle Hinweise für die weitere Antragstellung.
tausend Worte“ gilt durchaus auch bei der Erarbeitung von Förderanträgen. Passende Fotos oder Abbildungen lockern einen Antrag erheblich auf und können so nicht nur zum inhaltlichen Verständnis, sondern auch zu einem positiveren Leseerlebnis beitragen.
Microsoft Academic Search: Eine weitaus weniger bekannte, aber überraschend gute Alternative zu Google Scholar ist Microsoft Academic Search
Mit BASE23 betreibt die Universitätsbibliothek der Universität Bielefeld bereits seit 2004 eine eigene und fortlaufend weiterentwickelte akademische Suchmaschine, die sich aus über 5.000 Quellen speist und die mittlerweile beeindruckende 84,5 Millionen Dokumente indiziert hat. Ganz besonders hervorzuheben ist die für schnelle Recherchen, bei denen man sofortigen Zugriff auf die Ergebnisse benötigt und nicht überraschend auf Paywalls weitergeleitet werden will, besonders nützliche Funktion “Open Access-Dokumente bevorzugen“.
OpenGrey: Neben Büchern und Papern in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, ist auch die sogenannte “Graue Literatur” – Projektberichte, Studien der öffentlichen Hand, Handbücher etc. pp. – oft eine wertvolle Quelle. Bei OpenGrey24 handelt es sich um eine Suchmaschine, die ausschließlich Graue Literatur erfasst – auch wenn leider nicht jeder dort indizierte Bericht sich auch irgendwo herunterladen lässt, was bisweilen ein wenig frustrierend ist.
Persönlich konnte ich schon in etlichen Projekten gute Erfahrungen mit der plattformübergreifend (Windows, Mac, Linux) verfügbaren und mit Microsoft Project kompatiblen freien Software GanttProject28 sammeln.
Eine empfehlenswerte kostenfreie Software zur Erstellung solcher Karten ist Argumentative30, mit der die Argumentkarten nicht nur in grafischer Form, sondern auch als Textstruktur (siehe linke Leiste im untenstehenden Screenshot) ausgegeben oder in eine Textverarbeitung übernommen werden können.
Mindestens die nachfolgend aufgelisteten Termine und Fristen sollten sich für jedes Projekt ermitteln lassen: Beginn und Ende des Projektzeitraums (sachlicher Projektrahmen) Beginn und Ende des Förderzeitraums (finanzieller Projektrahmen) Deadlines für die Beantragung von Mittelverschiebungen Deadline für die Beantragung einer Projektverlängerung Termine für zwischenzeitliche Mittelabforderungen Termine für sachliche und finanzielle Zwischen- und Endberichte Im Förderantrag selbst definierte Meilensteine Ende der Aufbewahrungsfrist für Projektunterlagen