Rating: 2/5 Politiker-Biografien können richtig was leisten. Die von [[Wolfgang Schäuble – Erinnerungen|Schäuble]], die ich vor kurzem las, hat das eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dort hat er äußerst interessante Einblicke in seine Lebens- und Gedankenwelt gegeben, aber auch in die politischen Prozesse, die er begleiten und gestalten durfte. All das fehlt in der Merkel-Autobiografie. Bzw. fehlt es nicht, aber ist so oberflächlich und glattgebügelt, dass es gänzlich unspannend ist. Ich erwarte nicht, dass sie Staatsgeheimnisse ausplaudert, aber ein paar mehr Hintergrundinformationen oder Anekdoten wären schon sehr hilfreich gewesen. Auch die Darlegungen ihrer eigenen Gedanken und Positionen sind so glattgebügelt, dass es bisweilen schmerzt. Insgesamt kann das Buch die Möglichkeiten, die eine Autobiografie von Angela Merkel gehabt hätte, leider überhaupt nicht einlösen.